Sanierung und Umbau der ehemaligen Vitos-Kliniken zu Wohnungen

Umbau der ehemaligen „Großherzoglichen Landesirrenanstalt Heppenheim“ für hochwertige Wohnnutzung (BSCC, Bergstraße Sports- & Countryclub)
Objektbeschreibung

Die ehemalige „Großherzogliche Landesirrenanstalt Heppenheim“ wurde 1866 am Westhang des Odenwaldes am Fuße von Weinbergen im Oberrheingraben erbaut. In den nachfolgenden Jahren gab es Aufstockungen und Anbauten.

Der Hauptkomplex gliedert sich in 3 Bauteile:
Haus 1: ehemaliges Männerhaus, L-Form mit Schenkellänge ca. 80 m
Haus 2: ehemaliges Frauenhaus, H-Form, zentral
Haus 7: Verwaltungsgebäude und Wirtschaftshof; L-Form mit Schenkellänge ca. 80 m

Weitere Gebäude ergänzen den Komplex: Pförtnerhäuser, Kapelle, Wohnheime, Isolierhäuser, Festsaal, Kegelbahn.
Baustoff der Wände ist Buntsandstein aus dem Odenwald.
Die Gebäude sind in der Regel 3-geschossig mit Keller. Im Keller sind raumüberspannende Tonnengewölbe zu finden. Die Wände im Keller sind ca. 1 m dick.
Die Außenwanddicken verjüngen sich bis zum 2. Obergeschoss auf ca. 50 cm. Das Tragwerk des bestehenden Dachstuhls  wurde meist als liegender Stuhl ausgebildet, so dass der Dachraum frei von Stützen ist. Die Kopffreiheit und Nutzbarkeit ist jedoch durch die Streben sehr eingeschränkt. Die Decken wurden als Holzbalkendecken mit Kreuzstakung ausgeführt
Zuletzt wurde das Gebäude von den „Vitos“ Kliniken genutzt. Die Nutzer ziehen 2015 in einen Neubau.

Bauaufgabe

Geplant ist der denkmalgerechte Umbau der 3 Hauptgebäude für eine Wohnnutzung. Zahlreiche Wohnungen verschiedenster Größe und Aufteilung, teilweise mit neuen Balkonen, entstehen. Das Dachtragwerk wird ausgetauscht, um eine Wohnnutzung im Dachgeschoss möglich zu machen. Treppenhäuser werden mit Aufzügen versehen. Die Bausubstanz stellt an die Planer komplexe Anforderungen zur Gewährleistung eines ausreichenden Wärmeschutzes, bei der Überprüfung des Aussteifungssystems, wegen der Limitierung möglicher Zusatzlasten und wegen teilweise relativ unkonventioneller Umbauten. Die Bauaufgabe ist in drei Bauabschnitte aufgeteilt. Bauabschnitt 1 ist Haus 1, Bauabschnitt 2 ist Haus 7 und Bauabschnitt 3 ist Haus 2. Weitere Neu- und Umbauten werden folgen.

Besonderheiten

Das Bauwerk ist geprägt durch die hohe Eigenlast der Konstruktion, insbesondere der Wände und Gewölbe im Keller. Dadurch haben zusätzliche Nutzlasten und Eigenlasten auf den Decken nur geringen Einfluss auf die die Gesamtlast. Wegen des relativ schlechten Baugrundes wurden die möglichen Zusatzlasten begrenzt. Auskragende Balkone erhöhen den Nutzwert der Wohnungen.
Die Holzbalkendecken werden wegen der vorhandenen Kreuzstakung als ausreichend querverteilend nachgewiesen, so dass Lastreserven für den Fußbodenaufbau zur Verfügung stehen.
Aussteifungselemente werden überprüft und wenn erforderlich ertüchtigt, um der Lage des Gebäudes in der schwächsten Erdbebenzone 1 in Deutschland trotz weitest gehendem Bestandsschutz gerecht zu werden.
 
Weitere Informationen zum Bau siehe unter der Rubrik „Aktuelles“

Bauherr
Terraplan Main-Neckar Metropolitan Denkmalsanierungs- und Baugesellschaft mbH, Parsifalstr. 66, 90461 Nürnberg
Auftraggeber raumwandler.de, Uwe Licht – Architekt, Hirtenstraße 18, 10178 Berlin
Architekt raumwandler.de, Uwe Licht – Architekt, Hirtenstraße 18, 10178 Berlin
Tragwerksplanung
2B Planungsgesellschaft
Leistungsumfang
Tragwerksplanung
Herstellungskosten
keine Angabe